2022, Heft 4: Das Neue Testament im Kontext des antiken Judentums

Aufsätze

  • Jonas Müller: Römer 15, 7-13. Paulinische Argumentation im Kontext des Frühen Judentums
  • Craig A. Evans: Die Pseudepigraphen und ihre Bedeutung für das Neue Testament

Predigtwerkstatt

  • Daniel Mohr: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!" (Joh 6, 37)
  • Kommentar zur Predigt von Daniel Mohr zu Johannes 6, 37 (Matthias Ehmann)

Zum Inhalt

Das Neue Testament ist nicht ein Text, der vom Himmel gefallen, sondern im Kontext seiner Zeit entstanden ist. Zu diesem Kontext gehören das antike Judentum und eine Reihe von jüdisch-christlichen Schriften, die man als „Pseudepigraphen“ bezeichnet. Diese Schriften, die sich in ihrer Autorenschaft und in ihren Inhalten auf biblische Personen beziehen, wurden von den jüdisch und christlich bewegten Menschen der damaligen Zeit gelesen, so auch von den Autoren des Neuen Testaments. Einzelne Geschichten oder Ideen aus den Pseudepigraphen haben sie in ihre Texte eingebaut. Das taten sie immer mit der Intention, am Denken ihrer Zeitgenossen anzuknüpfen und das Evangelium von Jesus Christus so noch besser zum Leuchten zu bringen.

In seinem Aufsatz „Römer 15,7-13. Paulinische Argumentation im Kontext des Frühen Judentums“ bietet Jonas Müller (Mag.theol.), Wissenschaftlicher Mitarbeiter im „Internationalen Doktorantenkolleg Philologie“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München, eine Auslegung des genannten Paulustextes im Vergleich zur „Tierapokalypse des Henoch“ (1 Hen 90, 28-38). Dabei arbeitet er Bezüge und kreative Neuakzentierungen der Inhalte durch Paulus heraus. Diesem Artikel folgt der Aufsatz „Die Pseudepigraphen und ihre Bedeutung für das Neue Testament“ des bedeutenden amerikanischen Pseudepigraphen-Forschers Prof. Dr. Craig A. Evans, Professor of Christian Origins an der Houston Baptist University/USA, der einen guten Überblick über die vorhandenen Pseudepigraphen gibt und kurz ihre Relevanz für das Neue Testament skizziert. Der Predigtwerkstatt liegt eine Predigt von Pastor Daniel Mohr (BEFG), Leiter der Akademie Elstal, zu Johannes 6, 37 zugrunde, der Jahreslosung für 2022, gehalten im Jahreseröffnungsgottesdienst für die Mitarbeitenden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden im Januar dieses Jahres in Elstal. So wird im letzten THEOLOGISCHEN GESPRÄCH in 2022 noch einmal an die Jahreslosung erinnert. Kommentiert wird die Predigt von Prof. Dr. (UNISA) Matthias Ehmann (BFeG), Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Theologischen Hochschule Ewersbach.

Michael Kißkalt (Schriftleitung)