2018, Heft 1: Zur Relevanz öffentlicher Theologie

Aufsätze

  • Frederike van Oorschot: Die Bedeutung der öffentlichen Theologie für die Freikirchen. Thesen in einem offenen Diskussionsfeld
  • Michael Kißkalt: Islam und Demokratie. Wahrnehmungen und Impulse aus einer christlichen Perspektive

Predigtwerkstatt

  • David Schultze: Was trägt mein Leben? Predigt über Jesaja 46,1-4
  • Kommentar zur Predigt von David Schultze (Simon Werner)

Zum Inhalt

Theologie reflektiert nicht nur den Glauben und die Praxis innerhalb der Kirche. Theologie ist auch eine Kommunikation in die Gesellschaft hinein. Intererweise hat schon Karl Barth (KD IV/3, § 72) die Theologie als eine Dienstform der Kirche, als „Sprechen an die Welt“, auf eine Ebene gestellt mit Evangelisation und Mission. Durch ihre theologische Arbeit tritt Kirche an die Öffentlichkeit und mischt sich in öffentlichen Themen ein. Diese Dimension der Theologie wird auch im freikirchlichen Raum zunehmend erkannt.
Nicht zuletzt darum haben die drei traditionellen Freikirchen in Deutschland, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinde, der Bund Freier evangelischer Gemeinden und die Evangelisch-methodistische Kirche ihre Theologischen Seminare in Elstal, Ewersbach und Reutlingen den Weg der staatlichen Anerkennung gehen lassen. Die Freikirchen entdecken ihren Auftrag in der Gesellschaft und treten auch theologisch in die Öffentlichkeit.
So entfaltet Dr. FREDERIKE VAN OORSCHOT, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theologie und Religionswissenschaften der Leibniz Universität Hannover, in ihrem Aufsatz „Die Bedeutung der öffentlichen Theologie“ in Deutschland und mahnt in sechs Thesen die Fortführung dieses Weges einer „öffentlichen Theologie“ auch im freikirchlichen Raum an.
Wie öffentlichkeitsrelevant sich Theologie darstellt, zeigt der zweite Aufsatz zum Thema „Islam und Demokratie“. Dr. MICHAEL KISSKALT, Professor für Missionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der theologischen Hochschule Elstal, diskutiert die Frage, inwiefern der Islam mit freiheitlich-demokratischen Werten vereinbar ist. Dabei deckt er einerseits die Wurzeln der Vorurteile gegen den Islam auf und eröffnet sich manche Brücken zu einem modernen Demokratieverständnis finden. Aufgabe der Kirche ist es, die von den Medien genährten negativen Vorurteile aufzudecken und abzubauen sowie muslimisch geprägtes Engagement für Freiheit und Demokratie wahrzunehmen und zu fördern.
Ergänzt werden diese Aufsätze in gewohnter Weise mit der Predigtwerkstatt, der in diesem Heft eine Predigt von DAVID SCHULTZE, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde in Frankfurt a.M., zu Grunde liegt. Die Predigt zu dem prophetischen Text aus Jesaja 46 wird kommentier von Pastor SIMON WERNER, Referent für Bildung im Gemeindejugendwerk des BEFG in Elstal. Die Predigtwerkstatt lenkt die Aufmerksamkeit auf die Basis allen theologischen Wirkens: Die Erfahrung des gnädigen Gottes, wie er sich im biblischen Wort bezeugt.
Michael Kißkalt (Schriftleitung)