Das Thema Gemeindegründung ist zutiefst in der freikirchlichen Bewegung verwurzelt. Mit neugegründeten Gemeinden wird versucht, neue Milieus mit dem Evangelium zu erreichen und kontextuelle Formen von christlichen Gemeinden zu entwickeln. Doch müssen sich auch die Freikirchen den Herausforderungen einer säkularen Gesellschaft stellen, für die das traditionelle Modell von Kirche oft nicht mehr nachvollziehbar ist. Das führt in Kirchen und Gemeinden zu Existenzkrisen, die eine theologische Neubesinnung und einen Neustart nötig machen. Die Aufsätze im vorliegenden Heft führen die Vielschichtigkeit dieser Herausforderung vor Augen, aber auch die Chancen, die in einer Gemeindegründung liegen. Mit seinem Aufsatz „Gemeindegründung. Ekklesiologische Perspektiven auf ein freikirchliches Phänomen“ verortet T OM H ERTER, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Osnabrück, das Thema Gemeindegründung in einer freikirchlichen Ekklesiologie. KLAUS S CHÖNBERG , Pastor und Referent für Gemeindegründung im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, überträgt mit seinem Artikel „Replant. Eine sterbende Gemeinde neu gründen“ nordamerikanische Ansätze in deutsch-freikirchliche Kontexte. DR . SIEGBERT RIECKER , Dozent für Dogmatik, Ethik und Apologetik an der Bibelschule Kirchberg, analysiert die Situation der säkularen Gesellschaft und die Anpassungsversuche in Theologie und Kirchen, um dann selbst Anregungen zu einem angemessenen Umgang der Kirchen mit dem Säkularismus zu geben. Der Predigtwerkstatt liegt in diesem Heft eine Predigt zugrunde, die bei einem Jugendtreffen der Evangelischen Allianz Lüneburg gehalten wurde. Vorgelegt wurde sie von CHRISTOPH PETERSEN , Pastor in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lüneburg (Friedenskirche). Wertschätzend und kritisch konstruktiv wird die Predigt kommentiert von A NDREAS SCHNEIDER, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Weidenhausen. Mit diesem Heft begrüßen wir PROF . DR . CARSTEN CLAUßEN , Professor für Neues Testament an der Theologischen Hochschule Elstal, als neues Mitglied im Herausgeberkreis unserer Zeitschrift. Mit seinen theologischen und herausgeberischen Kompetenzen wird er unser Team wunderbar ergänzen. Wir sind dankbar für seine Bereitschaft, an der Gestaltung des THEOLOGISCHEN GESPRÄCHS mitzuwirken und freuen uns auf die gute Zusammenarbeit.
Michael Kißkalt (Schriftleitung)